Testen und allenfalls Wiederbeleben von Batterien

Funktionsprüfung von Batterien

Je nach Anwendung der Batterie sind unterschiedliche Eigenschaften für die Funktion wichtig. So ist z.B. für eine Starterbatterie wichtig, dass diese einen hohen Strom über relativ kurze Zeit liefern kann, ohne das die Spannung zu stark einbricht, und dies auch bei negativen Temperaturen. Dagegen ist bei einer Verbraucherbatterie die Kapazität viel wichtiger.

Einige Tests sind jedoch bei allen gleich:

Visuelle Prüfung

Schon das Erscheinungsbild der Batterie kann Aufschluss über mögliche Defekte geben:

  • Z.B. eine stark geblähte AGM- oder Gel-Batterie, bei welche sich die Aufkleber an den Enden schon etwas gelöst haben, wurde mit grosser Wahrscheinlichkeit überladen bei zu hoher Temperatur.
  • Z.B. könnten Blähungen auch darauf hinweisen, dass die AGM- oder Gel-Batterie über zu lange Zeit nicht optimal geladen wurden und die Platten korrodiert sind.
  • Z.B. könnten auch eingefallene Zellenwände auf eine Tiefentladung hinweisen.

Messung der Leerlaufspannung

Wenn die Spannung der Batterie ohne Belastung mehr als 30% unter der Nennspannung liegt (z.B. unter 8,5V bei einer 12V Batterie), ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Batterie einen Schaden davon getragen hat.

 

Funktionsprüfung der Starterbatterie

StarterbatterietesterStarterbatterie müssen ober eine relativ kurze Zeit einen sehr grossen Strom liefern können. Die Batteriekapazität ist zwar auch angegeben, ist jedoch von untergeordneter Bedeutung.

Für die Funktion ist deshalb der Innenwiderstand der Batterie wichtig. Der Test ist deshalb relativ einfach und von kurzer Dauer.

 

Die vollgeladene Batterie wird mit einem Entladestrom belastet. Dabei wird der Spannungsabfall gemessen zwischen unbelasteter und belasteter Batterie.

 

Es sind Geräte erhältlich, wie der Batterietester von electromem, welch nach Eingabe der Batteriedaten und der Ausführung des Tests gleich angeben kann, ob die Batterie noch brauchbar ist.

Dieses Gerät testet nur mit einem relativ kleinen Strom, ergibt aber schon recht gute Resultate.

Je grösser der Laststrom, resp. je näher dieser an die Realität heran kommt, desto verlässlicher ist das Resultat. Testgeräte, welche mit realen Belastungsströme messen, sind jedoch sehr teuer und schwer, da wir halt da z.T. von 100A ausgehen.

 

 

 

Funktionsprüfung der Blei-Zyklenbatterie

KapazitätsmessgerätBei der Zyklenbatterie wie Solarbatterie, Verbraucherbatterie, Antriebsbatterie, usw., ist die Kapazität die entscheidende Grösse. Je nach Verbraucher ist auch der Innenwiderstand (hohe Strombelastung) wichtig.

 

Um die Kapazität der Batterie messen zu können muss diese vorerst einmal vollständig geladen werden.

Danach wird die Batterie mit einem konstanten Strom entladen und die Zeit gemessen, bis die Batteriespannung unter die definierte Entladeendspannung fällt.

Der Entladestrom multipliziert mit der Entladezeit ergibt dann die Kapazität der Batterie.

Entladestrom wie auch die untere Abschaltspannung (Entladeendspannung) müssen natürlich der zu messenden Batterie entsprechend gewählt werden.

 

Dieser Vorgang nimmt einige Zeit in Anspruch.

 

Eine Zyklenbatterie gilt als unbrauchbar, wenn die Kapazität unter 60% der Nennkapazität liegt.

 

Im Handel sind erschwingliche Kapazitäts-Messgeräte erhältlich, welche die Messung an einer vollen Batterie durchführen können.

 

 

Prüfen der Säuredichte bei Batterien mit flüssigem Elektrolyt

Mit einem Batteriesäureprüfer kann die Spezifische Dichte der Batteriesäure bestimmet werden.

 

BatteriesäureprüferÜber die Messung der Säuredichte lässt sich der Ladezustand messen. Die Säuredichte ist das Hauptmerkmal für den Ladezustand einer Batterie. Die Säurekonzentration sinkt mit dem Grad der Entladung. Mit einem Aräometer (Säureheber) lässt sich die Säuredichte messen.

Der Säurestand sollte regelmäßig kontrolliert werden und gegebenenfalls ausgeglichen werden. Hierzu verwendet man ausschließlich destilliertes Wasser nach DIN 43530, niemals

Leitungswasser oder Schwefelsäure verwenden! Das Auffüllen kann bis zur angegebenen „Max.“-Markierung erfolgen. Bei Batterien ohne Säurestandsmarke sollte der Säurestand etwa 10-15 mm über den Separatoren liegen.

Entfernen sie alle Verschlussstopfen und legen Sie diese an einem sauberen Ort ab.

Führen Sie den Säureheber in die erste Verschlussöffnung ein und drücken Sie den Gummiball vollständig zusammen und saugen Sie aus der Zelle so viel Säure an, dass die Messelemente des Hebers frei schwimmen.

Lesen Sie den Stand des Schwimmers oder der Schwimmkugel ab.

Drücken Sie danach die Säure vollständig aus und wiederholen Sie die Messung nacheinander bei den anderen Zellen.

Es gelten folgende Messwerte:
Säuredichte 1,28 kg/l Batterie: 100 % geladen
Säuredichte 1,24 kg/l Batterie: 75 % geladen
Säuredichte 1,20 kg/l Batterie: 50 % geladen
Säuredichte 1,16 kg/l Batterie: 25 % geladen

 

 

 

 

Batterien regenerieren

MegapulseOftmals kann man bei einer defekten Batterie nichts mehr machen ausser fachgerecht entsorgen.

Bitte achten Sie darauf, dass die Batterien in einen seriösen Recyclingkanal gelangen, da Batterien auch einiges an Umweltschädlichen Stoffen enthalten.

 

Auch wenn nun eine Batterie einen enormen Kapazitätsverlust hat, heisst das nicht zwingend, dass man die Batterie bereits entsorgen muss. Gerade nach den Wintermonaten, wenn die Batterie lange ohne gebraucht zu werden, herum gestanden ist, kann es sein, dass die Ladungsaufnahme stark reduziert ist .

 

Standschäden

Der leere Akku wird nach sehr kurzer Zeit vom Ladegerät als voll angegeben und nach kurzer Belastung ist die Batterie auch gleich wieder leer.

Wenn der Verbraucher wieder abgehängt wird, steigt die Batteriespannung wieder auf über 12V an.

Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass sich nach der längeren Lagerung eine Sulfatschicht auf den Platten der Batterie gebildet hat.

 

Wir haben schon recht gute Erfahrungen gemacht, indem wir eine oben genannte Batterie voll laden und sehr langsam z.B. mit einer LED-Lampe über einen Solarladeregler entladen. Dabei dient der Solarladeregler einfach als Unterspannungsabschaltung, damit die Batterie nicht zu tief entladen wird.

 

Manchmal verbessert sich die Kapazität auch von selber nach mehreren Ladezyklen.

 

 

Tiefentladung

Die 12V-Batterie ist in der Spannung so stark eingebrochen, dass diese vom Ladegerät nicht mehr erkannt wird. Auch wenn man mit einer Spannungsquelle über 16V anlegt, fliesst kaum ein Ladestrom.

Bei einer solchen Batterie kann der Megapulse helfen.

 

Um zu verhindern, dass die Batterie über längere Zeit einen tiefen Ladezustand hat, sollte man den Ladezustand im Auge behalten. Gerade bei grossen Batterien und kleinen Verbrauchern sagt die Spannung wenig aus über den Ladezustand. Wenn dann die Unterspannungsabschaltung aktiv wird, ist es meistens schon zu spät.

Da macht es unbedingt Sinn, einen Batteriemonitor einzusetzen.

 

Damit kann auch ermittelt werden, ob die Kapazität der Batterie noch genügend ist. Wenn die Batterie bereits in die Unterspannung geht, der Batteriemonitor aber noch einen anständigen Ladezustand anzeigt, hat die Batterie wohl in der Kapazität stark nachgelassen.